Fotoalbum I, Seite 33



Am 22.6. früh morgens der Feldzug begann
Wir zogen voll Begeisterung ins Land der Sowjets hinein,
Am Bug vom Walde aus traten wir an,
Wir hörten das Rollen der Geschütze, es mußte so sein.

So zogen wir froh mit Motorengesang,
Bei Sonne, Hitze und großem Durst
Staubige, lange Straßen entlang,
Putzen und Reinigen, es war uns jetzt Wurscht.

Der Staub, er uns umhüllte gnädig
Zigarren, Brot, Schinken, just jedes Gericht
und die Klamotten, alles war mehlig,
der Schweiß lief uns in Bächen vom Gesicht.

Jedoch unser Wagen, er schaukelte entsetzlich,
Durch Städte und Dörfer, so öd und so leer.
Wir schwankten bei Fahren schon mehr als gesetzlich
und fragten uns immer, wo kommt denn der Staub nur her.

Wir zogen im Sturmschritt von Ort zu Ort
und zogen hoch Hühner und Enten,
Schwuren uns täglich das heilige Wort:
Man muß doch dicker im Paradiese werden.

Selbst Kälber und Schweine blieben nicht verschont,
Denn edel schmeckt Speck, Nieren und Leber,
und bald war das "Organisieren" unser höchstes Gebot,
"Es schäumt heut' die Schnauze", so sprach oft ein jeder.

Doch ein Wunder Punkt war nicht zu umgehen,
gar oft streikte am Wagen die Feder und brach,
und mußten wenden, hämmern und drehn,
oft hielt sie im Traum den Kraftfahrer wach.

Wir haben genug jetzt von "Roten Paradiese"
Sahen genug und wissen viel zu erzählen.
Wir wünschen, daß es nach Hause jetzt hieße,
und endlich aufhört das Zigeunerleben.

Wir haben genug vom herrlichen Sowjetstaat.
Das ganze System ist dumm, faul und verrückt.
wir wollen wieder auf ganz große Fahrt,
aber nie wieder hier - sondern zur Heimat zurück!