Dieses Schulhaus wurde im Jahr 1866 erbaut [2]. Damals war ein Lehrer Köhncke hier, der kam von hier nach Elmshorn, dann wurde die Stelle mit Lehrer Thöl aus Preetz besetzt.

Peters

1873

Am 16. April 1873 begann das neue Schuljahr für die hiesige Schule mit 42 Schülern, abgegangen sind 14 und neu aufgenommen sind 7 Schüler.
Zu Ostern wurde durch den Herrn Schulinspektor die übliche Schulprüfung abgehalten.
Gegenstände derselben waren:
  1. Religion (8. Gebot)
  2. Lesen,
  3. Geogr. Deutschland in Verbindung mit deutsch. Gesch.
  4. Rechnen,
  5. Gesang.
Vom Besuch der Sommerschule wurden 7 Schüler dispensiert.
An Lehrmitteln sind in diesem Jahre angeschafft worden:
1 Lesemaschine [3], 1 Ex. „Rheinische Wandfibel“, 1 Ex Schreibers Wandtafeln f. d. Unterricht in der Naturgeschichte, 1 Ex. Vorschriften von Kock, 1 Rechenmaschine, 1 Geige, 1 Holzzirkel. Ebenfalls ist ein Schulschrank angeschafft worden.
Neu eingeführt wurde die Fibel von Dr. Schneider [4] und das „Nordd. Lesebuch“ [5].
Zur Anschaffung obiger Lehrmittel ist der hiesigen Schulgemeinde von der Spar- und Leihkasse zu Honigsee die Summe von 60 M überwiesen worden.

[2] Frühere Angaben zur Schule in Wakendorf enthält die Festschrift von Ingo Bubert „700 Jahre Wakendorf, 1286 – 1986“:
Seite 31 über die Volkszählung 1803:
Zur neunten Familie gehören der Schullehrer Jochim Selk (41) und seine Frau Catharina Elisabeth (28). Der Lehrer ist zum dritten Mal verheiratet. Aus der 2. Ehe stammt der 13jährige Sohn Martin Hinrich und aus der 3. Ehe der Johan Gabriel.
Seite 37 über die Volkszählung von 1864:
Im Schulhaus lebt die 59jährige Magdalena Haffen. Sie ist "Haushälterin beim Lehrer". Dieser macht wegen Krankheit gerade eine Kur, so daß er nicht aufgeführt ist und wir seinen Namen auch nicht erfahren.
Seite 55:
Ein weiteres geschichtsträchtiges Haus ist die ehemalige Schule. Sie muß gegen Ende des 18. Jahrhunderts gegründet worden sein. Bei der Volkszählung 1803 wird bereits ein Lehrer erwähnt. Heutige Wakendorfer erinnern sich noch an den Lehrer Karl Ludwig Petersen und vor allem an Wilhelm Löptien, der nach 1945 Rektor der Wilhelminenschule wurde.

[3] Im Universal-Lexikon der Erziehungs- und Unterrichts-Lehre von M.C. Münch von 1858 wird die Lesemaschine wie folgt beschrieben: "Die Lesemaschine ist ein Kasten, worin mehrere Alphabethe von grossgedruckten Buchstaben, auf Pappe oder dünnen Hölzchen geklebt, so aufbewahrt werden, dass man jeden einzelnen leicht finden und benützen kann. Über diesem Kasten ist eine lange und breite Tafel mit mehreren Leisten angebracht, zwischen welchen die einzelnen Buchstaben zum Erlernen oder Bilden ganzer Sylben, Wörter und Sätze gestellt werden. Dieser Kasten wird deshalb auch häufig Setzkasten genannt."
Verschiedene Ausführungen werden unter Die Lesemaschine - ein Hilfsmittel im Erstleseunterricht beschrieben.

[4] Möglicherweise: Karl Theodor Schneider: Deutsche Fibel und erstes Lesebuch; Heusers Verlag, Neuwied

[5] Möglicherweise: Heinrich Heck: Norddeutsches Lesebuch (nichtpreußische Ausgabe) ; mit besonderer Berück­sichtigung der Bedürfnisse der einklassigen Volksschule, Buchhandlung des Waisenhauses, Halle, 1876, 379 Seiten