Auszug aus dem Kieler Straßenlexikon 2008
Dreiecksplatz
(Damperhof, Brunswik)
1925 erstmals aufgeführt im Adreßbuch Kiel 1925 Teil II/S. 1
Holtenauer-, Berg- u. Brunswiker Straße
1938 als Straßenbezeichnung aufgehoben (Adreßbuch. 1938)
1950 wieder als Dreiecksplatz verzeichnet.
(Häuser Nr. 1 - 12)
Angrenzende Straßenteile der Bergstraße (Nr.25-
27), Holtenauer Straße (Nr. 2-10) und Wilhelminenstraße
(Nr. 1-7, 10)
werden in "Dreiecksplatz"
umbenannt.
Ratsversammlung 16.11.1950 (Straßenbenennungsakte I/10)
Dreiecksplatz
Von den Kielern wurde das dreieckige Inselchen zwischen
der Brunswiker-, der Berg- und der Holtenauer Straße
früher auch liebevoll "Triangel" genannt. Bereits 1869
"schoß man hier den Vogel ab". Die "Brunswiker Gilde"
feierte auf dem damals noch grasbewachsenen Platz ihr
Gildefest.
Sogar mit einem Gefängnis konnte der Dreiecksplatz
aufwarten. Dort, wo jetzt das Studiokino steht, befand sich
das "Arresthaus der Dorfpolizei". Erst 1908 wurde es
abgerissen. Doch nicht nur Gilde, Dorfpolizei und gesellschaftliches
Leben fand sich am "Triangel".
Gleich nebenan in der Preußerstraße herrschte Not und
Elend. Auf diesem Gelände wurden einst Wohnungen für
die Armen errichtet, ein trostloses und schmutziges Viertel.
Bereits 1897 konnte der Friedrichshof, so nannte man
das Armenviertel, abgerissen werden.
Nun endlich nahm der Platz seinen blühenden Aufschwung.
Er mauserte sich zu "dem gesellschaftlichen
Treffpunkt" in Kiel. Bis zum Ausbruch des zweiten Weltkrieges
ging es dort ausgesprochen nobel zu. Zwischen
üppigen Häuserfassaden flanierte man von Geschäft zu
Geschäft und machte Pause im bekannten "Café Winkel".
Nach dem Krieg war es jedoch vorbei mit der Herrlichkeit:
Häuser und Platz wurden zu zwei Drittel zerstört.
Bereits 1952 ging man an die Neugestaltung des Platzes.
Das "Nadelöhr", durch das sich noch bis 1977 die Straßenbahn
ihren Weg "freibimmelte", war dem zunehmenden
Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Der Pavillon
auf dem "Triangel" wurde abgerissen und die Fahrbahn
erweitert.
Quelle: Hans - G. Hilscher: Kieler Straßenlexikon, 3. Auflage, Juli 2008
Als PDF erhätlich bei der
Stadt Kiel.
