1919

Ostern wurden vier Kinder eingesegnet. Zugekommen sind 6 Anfänger. Außer den Konfirmanden haben noch 12 Kinder die hiesige Schule verlassen. Ihre Eltern waren Russen, die nun wieder in ihre Heimat zogen. Alle Krieger aus Wakendorf sind wieder zurückgekehrt. Nur Timm ist noch in russischer Gefangenschaft. Hoffentlich wird auch er bald erlöst. Im Herbst dieses Jahres wurde der hiesige Lehrer zum Gemeindevorsteher gewählt und von der Behörde bestätigt.
Zu dieser Zeit kehrte auch Timm aus der russischen Gefangenschaft zurück. Die Feuerung wurde für die Schule zu Weihnachten alle. Trotzdem haben wir die Schule nicht ausgesetzt. Jeden Monat gingen wir, die Knaben, einmal ins Gehölz und sammelten ein Fuder Holz, welches ein Bauer holte. Auch diese Schule hat einen Elternbeirat gewählt.
Endlich hat die Gemeinde Wakendorf (Gemeindevertretung) zugestimmt, daß die Schulkinder alljährlich einmal vom Arzt untersucht werden sollen. Wahrscheinlich ist Wakendorf die erste Dorf­gemeinde, welche einen Schularzt anstellt.
Den Unterricht in der Säuglingspflege wurde auch in der hiesigen Schule von der Frau des Lehrers erteilt.

Ges. 28/7 20 Rulffs

Am Ende des Jahres 1919 starb mein Sohn 25 Jahre alt. Kaum ¾ Jahre im Amt, aus dem Kriege glücklich heimgekehrt, mußte er nun sterben.